Meine BankPresseArchiv RLB Atelier zeigt Ausstellung "NARBEN"

RLB Atelier zeigt Ausstellung "NARBEN" 29.06.2015

  • Spuren des 1. Weltkrieges am Karnischen Kamm
  • Subtile Spurensuche von Annelies Senfter
  • Narben der Natur als Mahnmale

LIENZ. Die aktuelle Ausstellung im RLB Atelier Lienz präsentiert das Projekt Narben der gebürtigen Osttiroler Künstlerin Annelies Senfter. Die eigens für die Ausstellung produzierten Fotoarbeiten zeigen eine künstlerische Auseinandersetzung mit den noch sichtbaren Spuren des Ersten Weltkrieges am Karnischen Kamm in Osttirol (RLB Atelier Lienz, 29. Juni bis 4. September 2015).

Die Dolomitenfront im Ersten Weltkrieg steht heuer, 100 Jahre nach Ausbruch dieser erbitterten Kämpfe zwischen Italien und Österreich-Ungarn, im Zentrum zahlreicher Projekte und Veranstaltungen. Nie zuvor oder danach standen sich zwei Armeen in einem derart breit angelegten und langwierigen Stellungskrieg im Gebirge gegenüber wie in den Jahren 1915 bis 1918.

Wer die Landschaft zu „lesen“ vermag, erkennt auch heute noch die Spuren dieses Krieges. Diesen Spuren am Karnischen Kamm in Osttirol folgt Annelies Senfter (geb. 1980 in Lienz – lebt in Salzburg und Lienz) in ihrem Projekt Narben. In den Sommermonaten 2013 und 2014 erwandert sie mit ihrer Fotokamera die Gegend um den Karnischen Höhenweg und spürt den Wunden der Vergangenheit nach. Als Inspirationsquelle dient ihr der Roman Tobys Zimmer der britischen Autorin Pat Barker, der sich mit den Nachwirkungen dieser Kriegsereignisse beschäftigt.

Im Zuge ihrer Recherchen stößt die Künstlerin auf Erinnerungsberichte von Frontsoldaten aus Osttirol, die sie in Form von sorgfältig ausgewählten Zitaten in die Ausstellung einbindet. Diese gebundene Sammlung von äußerst detailreichen und berührenden Schilderungen von Kriegsheimkehrern, die vorwiegend an der Ostfront, aber auch in den Dolomiten stationiert waren, geht auf eine Initiative einer Familie zurück, die diese Schriftstücke heute noch besitzt, jedoch nicht genannt werden möchte.

Annelies Senfter nähert sich dem Thema in Form einer künstlerischen Auseinandersetzung. Ihre scheinbar beiläufigen Landschaftsaufnahmen fordern uns auf, unseren Blick zu fokussieren, genauer hinzusehen, um die subtilen Überreste von ehemaligen Stellungsbauten, Schützengräben, Bomben- oder Granatenexplosionen vom natürlichen Profil zu unterscheiden. Nicht die Kriegshandlungen an sich stehen im Vordergrund, sondern die Narben der Natur, die sich als Mahnmal in das alpine Gebiet eingebrannt haben.
„Meine Intention ist ein Versuch, das Trauma auszuloten, das der Erste Weltkrieg ausgelöst hat, am Beispiel meiner unmittelbaren Umgebung. Ausschlaggebend für die Entscheidung, an diesem Thema zu arbeiten, war die dichte und schwere Atmosphäre, die an der ehemaligen Frontlinie oberhalb des Obstanser Sees für mich spürbar war“, so Annelies Senfter.

Zur Ausstellung erscheint der gleichnamige Katalog mit Textbeiträgen der Historikerin Dr. Isabelle Brandauer und der Kulturwissenschaftlerin Dr. Luise Reitstätter sowie einem Interview mit Annelies Senfter, geführt von Mag. Silvia Höller (64 Seiten).

Öffnungszeiten
Die Ausstellung „Annelies Senfter. NARBEN“ ist ab 29. Juni bis 4. September 2015 immer von Montag bis Donnerstag (8.30–12.15 Uhr und 14.00–16.30 Uhr) und freitags (8.30–16.30 Uhr) zugänglich.
 

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