Meine BankPresseArchiv Elisa Grezzani im RLB Atelier Lienz

Elisa Grezzani im RLB Atelier Lienz 14.10.2021

  • eine farbintensive „Malerei außer Rand und Band“ (Lisa Trockner)
  • die Werke der Südtiroler Künstlerin entstehen in vielen Schichten
  • "Light Sight" ist vom 18. Oktober bis 7. Jänner 2022 zu sehen

 

RLB_Lienz_Elisa-Grezzani_Light-Sight_PRESSE_02

Elisa Grezzanis farbintensive Malerei strahlt eine kraftvolle Dynamik aus und man spürt förmlich die körperliche Energie, die mit dem Entstehungsprozess verbunden ist. Die 35-jährige Südtiroler Künstlerin verwendet eine spezielle Technik und sucht zudem auch Wege, die Malerei auf andere Materialien oder Gebrauchsgegenstände zu übertragen. In diesem Sinne hat sie für das RLB Atelier auch eine Wandtapete realisiert. Ihre Ausstellung "Light Sight" ist vom 18. Oktober 2021 bis 7. Jänner 2022 im RLB Atelier in Lienz zu sehen. 

Malerei hat viele ‚Gesichter‘. Wie vielfältig diese sein können, haben unter anderem unsere letzten Ausstellungen von jungen Malerinnen gezeigt. Nach der Osttirolerin Ilona Rainer-Pranter und der Innsbruckerin Julia Brennacher präsentieren wir in unserem aktuellen Projekt Werke der Südtiroler Künstlerin Elisa Grezzani.

Die 1986 in Brixen geborene Künstlerin absolvierte ein Studium der Malerei an der Akademie der bildenden Künste in Urbino und lebt heute in Bozen. Grezzani arbeitet mit einer ganz eigenen Technik: Aquarell-, Acryl- und Ölfarbe wechseln einander ab, und dazwischen ist immer wieder eine Schicht Kunstharz eingelagert, auf die nach dem Trocknen eine weitere Malschicht folgt. Diese spezielle Überlagerung der unterschiedlichen Schichten verleiht den Arbeiten nicht nur Tiefe und Körperhaftigkeit, sondern auch eine transluzente Oberfläche.

„Ich nutze Schaltafeln und Paneele als Bildträger, da Leinwände dem Druck und der Belastung meines Arbeitsprozesses nicht standhalten würden. Der erste Auftrag besteht aus lasierenden Farbschichten, die mit der Holzoberfläche reagieren und so der Komposition eine Richtung weisen. Wenn diese Phase abgeschlossen ist, folgt die erste transparente Harzschicht, die zunächst trocknen muss, danach beginnt das Ganze erneut. Drei bis acht Schichten bauen so aufeinander auf. Die Malschichten werden zunehmend durchdachter, sie können Antworten auf das Darunterliegende sein oder deren Echo. Das Kunstharz gibt mir die Möglichkeit, jede Arbeitsphase von der nächsten zu trennen. Für mich ist es ähnlich wie eine Fassade, aus der sich meine Malerei Schicht um Schicht herausdrängt und zu atmen beginnt“, beschreibt die Künstlerin ihre Arbeitsweise im begleitenden Katalog.

Waren in ihren frühen Arbeiten noch Andeutungen von Landschaften, Pflanzen, Tieren oder Figuren zu sehen, so sind ihre aktuellen Werke von einer gestisch-expressiven Abstraktion geprägt, die vor allem grundsätzliche Fragen zum „Wesen“ der Farbe und zu ihrer emotionalen wie atmosphärischen Wirkung verhandeln. Der Malakt selbst erscheint wie ein Dialog, eine Art von Kommunikation zwischen dem Bild und der Künstlerin. Ideen und Gedanken formulieren sich beim Arbeiten.

In ihrem Katalogbeitrag beschreibt die Geschäftsführerin des Südtiroler Künstlerbunds Lisa Trockner die Werke Grezzanis als „Malerei außer Rand und Band“: „Das Feld der AbstraktionsmalerInnen bleibt eines von IndividualistInnen und EinzelkünstlerInnen, die sich das Abstrakte auf unterschiedlichste Weise, ohne dem Cluster einer Gruppierung entsprechen zu müssen, zu eigen machen. Damit genießen die jungen Abstrakten den seltenen Status der Freiheit. Durch diesen befreienden Prozess bahnt sich die Emotion ihren Weg auf das Bildfeld. Malen wird zum Spielraum für Experimente mit offenem Ausgang, indem die Karte der Autonomie gespielt wird.“

Wer das Atelier der jungen Künstlerin in Bozen betritt, hat das Gefühl, als würde er in eines ihrer Bilder hineinsteigen: „Alles um einen herum ist expressive Farbe, selbst der Boden, auf dem man steht, ist vom gestischen Prozess der Malerei getränkt. Eine Brise von Fröhlichkeit weht durch die ehemalige Autowerkstatt, der Geruch von Motoröl ist dem von Farben in Öl, Acryl und Harz gewichen“, so Trockner.

Grezzanis künstlerische Herangehensweise ist nicht nur in der Malerei von einer großen Experimentierfreude geprägt. So gestaltet sie seit Kurzem ausgehend von ihren Tafelbildern beispielsweise auch Tapeten, Wandteppiche und andere Textilien. Dabei nimmt sie aus hochauflösenden Reproduktionen ihrer Arbeiten bestimmte Details heraus und setzt diese neu, als digitale Collagen, für den jeweiligen Produktionsvorgang zusammen. Auch für das RLB Atelier hat sie in dieser Form eine Tapete als Unikat realisiert.

Eröffnung

Freitag, 15. Oktober, 19.00 Uhr, RLB Atelier, Johannesplatz 4, Lienz.
Bei der Veranstaltung wird am Eingang die 3G-Kontrolle durchgeführt.

Laufzeit und Öffnungszeiten

18. Oktober 2021 bis 7. Jänner 2022

Montag bis Freitag von 8.30 bis 12.15 Uhr und von 14.00 bis 16.30 Uhr

Katalog

Zur Ausstellung erscheint ein 64-seitiger gleichnamiger Katalog mit einem Beitrag von der Kunsthistorikerin Lisa Trockner und einem Interview mit Elisa Grezzani, geführt von Silvia Höller. Für AusstellungsbesucherInnen ist dieser vor Ort kostenlos erhältlich.

Pressetexte, Logos und Bildmaterial stehen Ihnen als Medienvertreter:in zum Download zur Verfügung, wenn Sie diese für die Publikation in einem österreichischen Medium (Tageszeitung, Wochenzeitung, Zeitschrift, Rundfunk, Fernsehen, Internet) benötigen.

Inhaltliche Änderungen und Irrtümer vorbehalten.
© für alle Informationen Raiffeisen-Landesbank Tirol AG, 2024