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Karin Ferrari mit RLB Kunstpreis ausgezeichnet 14.05.2018

  • 36-jährige erhält einen der höchstdotierten Kunstpreise des Landes
  • Förderpreise für Anja Manfredi und Annelies Senfter
  • Ausgewählte Arbeiten bis 31. August in RLB Kunstbrücke ausgestellt

Die 36-jährige Karin Ferrari ist Hauptpreisträgerin des RLB Kunstpreises 2018. Die zwei Förderpreise verlieh die Jury den Künstlerinnen Anja Manfredi und Annelies Senfter. Teil des Hauptpreises ist auch eine Einzelausstellung im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum im Jahr 2019. Bis einschließlich 31. August 2018 zeigt die Ausstellung zum RLB Kunstpreis Arbeiten der Preisträgerinnen sowie acht weitere von der Jury ausgewählte Positionen in der RLB Kunstbrücke.

Seit 2004 richtet sich dieser Preis für bildende Kunst alle zwei Jahre an alle KünsterInnen, die im Bundesland Tirol geboren wurden oder hier leben und nicht älter als 40 Jahre sind. Für die Preisvergabe und die Auswahl der AusstellungsteilnehmerInnen ist eine immer wechselnde Jury zuständig. Insgesamt haben heuer 69 Personen am RLB Kunstpreis teilgenommen (die Einreichung erfolgte online).

Jurymitglieder 2018

Severin Dünser, Kurator für zeitgenössische Kunst, Belvedere 21, Wien

Silvia Höller, Leiterin RLB Kunstbrücke, Innsbruck

Nina Tabassomi, Direktorin TAXISPALAIS Kunsthalle Tirol, Innsbruck

Jürgen Tabor, Kunsthistoriker und freier Kurator

Christine Wetzlinger-Grundnig, Direktorin Museum Moderner Kunst Kärnten, Klagenfurt

Hauptpreis – 10.000,– Euro

Karin Ferrari (geb. 1982 in Meran – lebt in Rum)

Überzeugt hat die Jury „vor allem die Eigenständigkeit, mit der sich Karin Ferrari in ihren Videoarbeiten den allgegenwärtigen Veränderungen im Umgang und der Wahrnehmung von Informationen bzw. Desinformationen im Netz nähert. Verschwörungstheorien, Fake News, moderne Mythen, sogenannte „urban legends“, pseudowissenschaftliche Theorien und esoterische Utopien erleben dank Internet eine Hochkonjunktur und bestimmen aktuelle Debatten. Geistreich wie ironisch greift die 1982 in Meran geborene und seit Langem in Rum lebende Künstlerin diese Aufbereitung von Inhalten auf. Als digitale Flaneurin streift sie durch soziale Medien, YouTube und einschlägige Blogs oder Datenbanken und konstruiert zu unterschiedlichen Themenbereichen „Mystery Dokus“-ähnliche Videoarbeiten, in denen sie gekonnt Fakten mit Unwahrheiten, Spekulationen und Gerüchten zu einer fesselnden künstlerischen Zeitgeistanalyse verwebt“, so die Jurybegründung.

Der Hauptpreisträgerin widmet das Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum mit Unterstützung der RLB Tirol AG im Jahr 2019 eine Einzelausstellung.

Förderpreise – je 4.000,– Euro

Anja Manfredi (geb. 1978 in Lienz – lebt in Wien)

Annelies Senfter (geb. 1980 in Lienz – lebt in Salzburg)

Den aus Osttirol stammenden Künstlerinnen Anja Manfredi und Annelies Senfter hat die Jury die Förderpreise zugesprochen und dies wie folgt begründet:

„Anja Manfredis Werk zeichnet eine konsequente Erforschung der analogen Fotografie aus. In ihren analytischen Arbeiten reflektiert sie technisch-formale wie inhaltliche Aspekte aus Geschichte und Gegenwart dieses Mediums und findet darin neue Freiheiten für diese scheinbar anachronistische Ausdrucksform. Bemerkenswert ist ihre kontinuierliche Untersuchung der Geste im theoretischen, historischen und sozialen Kontext. In der eingereichten Werkgruppe „Ohne Titel (rot)“ (2017) findet diese als konzeptionelle Auseinandersetzung mit reformpädagogischen Ansätzen von Maria Montessori eine überzeugende Fortführung.“

„Annelies Senfter  setzt sich in der prämierten Arbeit „Asking the trees“ (2017) in eigener, neuer Weise mit der Geschichte des Nationalsozialismus und ihrer Präsenz in der Gegenwart auseinander. Dabei verwebt sie eine umfassende Recherche zu individuellen Schicksalen vertriebener und ermordeter jüdischer Familien in Österreich mit einer persönlichen Annäherung. In ihrem Dialog mit der unterdrückten Vergangenheit sind es die Bäume in den Gärten und Parks der enteigneten Häuser, die zu stummen, aber die Zeiten verbindenden Zeugen werden. In Senfters Herbarium sind sie mit jenen Häusern verknüpft, an denen wir heute täglich vorbeigehen, ohne etwas über die Geschichte ihrer einstigen Besitzer und deren Schicksale zu wissen.“

Weitere von der Jury ausgewählte Positionen

Neben den Preisträgerinnen haben die Jurorinnen und Juroren acht weitere KünstlerInnen ausgewählt, deren Arbeiten in der Ausstellung eine Würdigung erfahren sollten: Sarah Decristoforo, Sophie Gogl, Bernhard Hetzenauer, Matthias Noggler, Bernd Oppl, Gregor Sailer, Esther Strauß und Benjamin Zanon.

Zur Ausstellung erscheint der gleichnamige Katalog mit Textbeiträgen von Severin Dünser, Günther Moschig, Nina Tabassomi, Jürgen Tabor und Christine Wetzlinger-Grundnig (64 Seiten).

Öffnungszeiten der Ausstellung:

Mo–Do 8.00–16.00 Uhr, Fr 8.00–15.00 Uhr, Eintritt: kostenlos

Pressetexte, Logos und Bildmaterial stehen Ihnen als Medienvertreter:in zum Download zur Verfügung, wenn Sie diese für die Publikation in einem österreichischen Medium (Tageszeitung, Wochenzeitung, Zeitschrift, Rundfunk, Fernsehen, Internet) benötigen.

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