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RLB Atelier Lienz zeigt Wilfried Kirschl 06.06.2018

Wilfried Kirschl | Raum • Licht • Volumen

Sammlung Raiffeisen-Landesbank Tirol

Kirschl

LIENZ. Als Künstler war Wilfried Kirschl (Wörgl 1930 – 2010 Innsbruck) stets bestrebt, mit malerischen Mitteln „Harmonien parallel zur Natur“ zu entwickeln. Als Kurator und Kunstpublizist war er zudem jahrzehntelang eine wichtige Persönlichkeit im Tiroler Kulturleben. (RLB Atelier Lienz, 18.6. – 7.9.2018)

Die Bildwelten von Wilfried Kirschl sind geprägt von einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Phänomen Licht und der Suche nach einer harmonischen Ordnung zwischen Fläche und Form. In abstrahierten Architekturlandschaften und subtil arrangierten Gläsern und Vasen „verschmilzt die Disziplin Landschaft mit der Disziplin Stillleben“ (W. Kirschl).

„Ich könnte das, worum es mir tatsächlich geht, am ehesten mit einer Formel von Le Corbusier abgrenzen: espace, lumière, volume (Raum, Licht, Volumen). Ich glaube, dass diese Dreiheit, ob sie sich nun in einem Stillleben manifestiert oder in einer Landschaft, das eigentliche Thema ist.“ (W. Kirschl, 1979)

Wilfried Kirschl wird 1930 in Wörgl geboren und setzt sich, angeregt von seinem Onkel, dem Maler und Bildhauer Sepp Orgler, schon sehr früh mit Kunst auseinander. Nach dem Studium an der Akademie der bildenden Künste in Wien kehrt er nach Tirol zurück und unterrichtet zunächst ein paar Jahre als Kunsterzieher, bis er sich schließlich bewusst für die Tätigkeit als freischaffender Künstler entscheidet.

Die Wahrnehmung von Licht auf die Leinwand zu bannen, wird ihn zeitlebens beschäftigen. Schon auf seiner ersten Reise nach Südfrankreich schwärmt Wilfried Kirschl vom „silbrigen Licht, das die zartesten Farbschwingungen zum Klingen bringt“. 1960 reist er gemeinsam mit den Künstlern Norbert Drexel und Anton Tiefenthaler erstmals nach Griechenland. Es folgen zahlreiche Reisen in den Süden Europas, den Nahen Osten, nach Marokko oder New York, aber Griechenland bleibt sein bevorzugter Rückzugsort für längere Aufenthalte. Dort findet er das besondere Licht des Südens und jene architektonischen Formen, die seine Bildmotive bestimmen.

Wilfried Kirschl war aber nicht nur Maler, sondern auch eine wichtige Persönlichkeit im Tiroler Kulturleben. So gründet er gemeinsam mit Paul Flora, Magdalena Hörmann und Oswald Oberhuber 1964 die Galerie im Taxispalais in Innsbruck. Dort wirkt er lange Zeit als Kurator und bemüht sich vor allem darum, Künstler aus Tirol neu ins Blickfeld zu rücken. In den 1960er-Jahren ist Kirschl auch als Berater für den Aufbau der Sammlung der Raiffeisen-Landesbank Tirol tätig.

Er ist Mitglied in diversen Landesgremien und verfasst acht Monografien (u. a. zu Max von Esterle, Gerhild Diesner oder Carl Moser). 1972/73 findet seine wohl wirkungsvollste Ausstellung „Malerei und Grafik in Tirol 1900–1940“ in der Wiener Secession und im Innsbrucker Kongresshaus statt, die zu einer Aufwertung der Tiroler Kunst dieser Zeit führt. Eng mit seiner kuratorischen Tätigkeit verbunden ist auch seine Sammlung, die über 300 Werke umfasst und sich heute im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum befindet.

Von zentraler Bedeutung sind vor allem seine umfassenden Forschungsarbeiten zum Werk von Albin Egger-Lienz. So ist Wilfried Kirschl bis heute untrennbar mit der Aufarbeitung des Werkverzeichnisses dieser Tiroler Künstlerpersönlichkeit verbunden. Aus diesem Grund werden im RLB Atelier neben Gemälden und Zeichnungen von Wilfried Kirschl auch Werke von Albin Egger-Lienz aus der Sammlung der Raiffeisen-Landesbank Tirol präsentiert.

In jahrelanger Kleinarbeit baut Kirschl ein privates Archiv mit ca. 1.800 Schriftstücken von Egger-Lienz auf (heute im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum). Er recherchiert den Standort der Werke sowie dazugehörige schriftliche Quellen, erstellt Transkriptionen und ergänzt das Material um Fotos und Dokumente. Auf der Basis dieses umfangreichen Quellenmaterials gibt er 1977 eine 500 Seiten umfassende Gesamtdarstellung zu Biografie und Werk von Albin Egger-Lienz heraus (die ergänzte und überarbeitete Neuauflage erfolgt 1996).

1995 wird ihm das Ehrenzeichen des Landes Tirol und 1998 das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst verliehen. In den Nullerjahren zieht sich Wilfried Kirschl krankheitsbedingt zunehmend zurück. 2010 stirbt er im Alter von 79 Jahren in Innsbruck.

 

Eröffnung / Öffnungszeiten

Eröffnung: Freitag, 15. Juni 2018, 19.00 Uhr, RLB Atelier Lienz, Johannesplatz 4 Laufzeit: 18. Juni bis 7. September 2018; Mo–Fr, 8.30–12.15 Uhr und 14.00–16.30 Uhr

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