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Oliver Laric mit RLB Kunstpreis ausgezeichnet 16.06.2020

  • Förderpreise für Alexandra Kontriner und Gregor Sailer
  • Erstmals Förderbeitrag für alle AusstellungsteilnehmerInnen
  • Ausstellung vom 17. Juni bis 3. Juli in der RLB Kunstbrücke

 

Kontriner Höller Sailer_Foto Irene Ascher

Innsbruck. Oliver Laric ist Hauptpreisträger des RLB Kunstpreises 2020. Die zwei Förderpreise verlieh die Jury den KünstlerInnen Alexandra Kontriner und Gregor Sailer. Die ursprünglich vom 31. März bis 15. Mai geplante Ausstellung zum RLB Kunstpreis mit Arbeiten der PreisträgerInnen sowie neun weiteren von der Jury ausgewählten Positionen ist nun ab Mittwoch, 17. Juni, bis einschließlich 3. Juli in der RLB Kunstbrücke in Innsbruck zu sehen.

Seit 2004 richtet sich dieser Preis für bildende Kunst alle zwei Jahre an KünstlerInnen, die im Bundesland Tirol geboren sind oder hier leben und nicht älter als 40 Jahre sind. Für die Preisvergabe und die Auswahl der AusstellungsteilnehmerInnen ist eine jeweils wechselnde Jury zuständig. Am RLB Kunstpreis 2020 haben insgesamt 66 Personen teilgenommen (die Einreichung erfolgte online).

Jurymitglieder 2020

Silvia Höller, Leiterin RLB Kunstbrücke
Verena Konrad, Kunsthistorikerin in Dornbirn
Günther Oberhollenzer, Kurator Landesgalerie Niederösterreich in Krems
Tanja Skorepa, Leiterin STRABAG Kunstforum in Wien
Florian Waldvogel, Kustos Moderne Sammlung Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum in Innsbruck

Hauptpreis. Dotiert mit 10.000 Euro. Teil des Hauptpreises ist zusätzlich eine Einzelausstellung im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum ein Jahr nach der Preisvergabe.

Oliver Laric (* 1981 in Innsbruck – lebt in Berlin)

Die Jury überzeugte, wie sich Oliver Laric mit Werken unterschiedlichster Epochen, ob Antike oder Gegenwart, auseinandersetzt, diese durch digitale Mittel umformt, verzerrt und neu inszeniert. Original, Kopie und Autorenschaft werden infrage gestellt und subversiv wie ironisch gebrochen. Einerseits schafft Laric mit einem aufwendigen 3D-Modellierungsprozess eigenwillige Skulpturen, andererseits lässt er etwa in der Medienarbeit Untitled (2014–18) bekannte Figuren der Comicwelt mittels fließender Übergänge eine ständige Metamorphose durchlaufen. So bieten seine Arbeiten immer wieder andere Verweise auf verschiedene künstlerische Darstellungsformen und eröffnen, etwa durch neue Materialien und Bearbeitungsverfahren, ungewohnte Perspektiven. Auch Larics gesellschaftspolitischer Ansatz, museale Skulpturen als 3D-Scans online zur Verfügung zu stellen und somit die künstlerische Praxis auf Prozesse, offene Systeme und demokratische Zirkulation zu übertragen, begeisterte die Jury.

Zwei Förderpreise. Dotiert mit je 4.000 Euro

Alexandra Kontriner (* 1980 in Lienz – lebt in Wien)
Gregor Sailer (* 1980 in Schwaz – lebt in Vomp)

„Die Sehnsucht nach Ordnung, nach einem möglichst genauen Ergründen der Natur kennzeichnet Alexandra Kontriners Werk. Insekten, Vögel und neuerdings auch Pflanzen bringt die Künstlerin in detailgetreuen wie fragil-sinnlichen Zeichnungen mit Bleistift und Aquarell zu Papier. Gleich einem wissenschaftlichen Projekt sammelt, recherchiert sowie protokolliert sie die Fundobjekte und präsentiert diese mit hohem zeichnerischem Aufwand und beeindruckender haptischer Wirkung. Dabei reflektiert sie bewusst auch aktuelle Fragestellungen – wie jene nach der biologischen Vielfalt, dem sensiblen Gleichgewicht von Ökosystemen oder dem akuten Insekten- und Pflanzensterben durch menschliche Einflüsse auf die Umwelt“ (Jurybegründung).

„Mit dokumentarisch-nüchternem Blick erforscht Gregor Sailer in The Polar Silk Road politische, wirtschaftliche und wissenschaftliche Interessen in der Arktis. Dieses 2019 begonnene, äußerst aufwendige fotografische Rechercheprojekt zeigt in der ersten Etappe Forschungseinrichtungen, Militärbasen sowie Bohranlagen im Kontext einer lebensfeindlichen Landschaft in Grönland. Seit Jahren befasst sich Sailer an geografisch abgelegenen und aufgrund von offiziellen Bestimmungen kaum zugänglichen Orten mit architektonischen Spuren der Zivilisation. Wie in den früheren Werk-serien Closed Cities mit abgeriegelten Siedlungen und The Potemkin Village mit erbauten Trugbildern zeigt er in sich geschlossene Welten und nimmt damit Bezug auf kritische Entwicklungen der Gegenwart“ (Jurybegründung).

AusstellungsteilnehmerInnen

Markus Bacher, Veronika Beringer, Marie Blum, Maria Köfler, Alexandra Kontriner, Vanja Krajnc, Oliver Laric, Ilona Rainer-Pranter, Gregor Sailer, Patrick Roman Scherer, Martin Schlögl, Benjamin Zanon

Als Ende März die geplante Preisverleihung und Ausstellungseröffnung zum RLB Kunstpreis 2020 aufgrund der Corona-Maßnahmen abgesagt werden musste, ließ sich die Tragweite dieser Pandemie nur erahnen. Auch heute sind die Folgen dieser einschneidenden Krise noch nicht wirklich zu ermessen, jedoch zeigt sich bereits seit Wochen, dass die Kunst- und Kulturschaffenden nicht nur hierzulande zu den besonders schmerzlich Betroffenen zählen.

Nachdem der RLB Kunstpreis nicht zuletzt deshalb ins Leben gerufen wurde, um junge KünstlerInnen in Tirol zu unterstützen, ist es der RLB Tirol AG ein Anliegen, in den aktuell schwierigen Zeiten ein Zeichen zu setzen. In diesem Sinne werden heuer nicht nur die ursprünglich geplanten Preisgelder vergeben. Zusätzlich erhalten alle neun von der Jury ausgewählten AusstellungsteilnehmerInnen, deren Schaffen in der Präsentation der RLB Kunstbrücke eine Würdigung erfährt, einen Förderbeitrag in der Höhe von jeweils 1.000 Euro.

Katalog

Zur Ausstellung erscheint der gleichnamige Katalog mit Textbeiträgen von Silvia Höller, Verena Konrad, Günther Oberhollenzer, Tanja Skorepa und Florian Waldvogel (64 Seiten).

Ausstellungsdauer und Öffnungszeiten

17. Juni bis 3. Juli 2020, RLB Kunstbrücke, Adamgasse 1-7, Innsbruck
Mo.–Fr. 9.00–15.00 Uhr; Eintritt: kostenlos

Pressetexte, Logos und Bildmaterial stehen Ihnen als Medienvertreter:in zum Download zur Verfügung, wenn Sie diese für die Publikation in einem österreichischen Medium (Tageszeitung, Wochenzeitung, Zeitschrift, Rundfunk, Fernsehen, Internet) benötigen.

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